Gemeinschaftsübung in Mildach

Am vergangenen Freitag fand im Rahmen der diesjährigen Brandschutzwoche eine Gemeinschaftsübung in Mildach statt. Die Feuerwehren Aurachhöhe, Kammerstein, Volkersgau und Oberreichenbach trafen hier auf Einsatzkräfte aus Roth und Büchenbach sowie Rettungskräfte der Johanniter Unfallhilfe mitsamt „Helfer vor Ort“ – einer lokalen Untergruppe der Johanniter unter Leitung von Pfarrer Merz aus Kammerstein.

Die von Kommandant Masching (Kammerstein) ausgearbeitete Übung fand dieses Jahr unter Beobachtung der Kreisbrandmeister Dörfler (Büchenbach) und Richter (Rohr) in Mildach statt. Da der Ortsteil neben Barthelmesaurach, Günzersreuth, Albersreuth, Haubenhof, Hasenmühle und Rudelsdorf in das Schutzgebiet der Feuerwehr Aurachhöhe fällt, fiel die Aufgabe der Einsatzleitung Kommandant Uhlmann (Aurachhöhe) zu.

Gegen 18:30 Uhr wurden die Fahrzeuge Aurachhöhe 42/1 (HLF) sowie Aurachhöhe 50/1 (Transporter) mit der Meldung eines Brandes nach einem Blitzschlag per Funk alarmiert. Vor Ort konnte nach einer ersten Erkundung eine sichtbare Rauchentwicklung in einem Nebengebäude des Gasthauses Meermann festgestellt werden. Von einer beteiligten Person erhielt die Einsatzleitung die Information, dass noch mehrere Personen vermisst wurden.

Während dieser ersten, bei vielen Großeinsätzen als chaotisch beschriebenen, Viertelstunde, trafen alle weiteren alarmierten Einsatzkräfte ein. Die beengte Situation und das Fehlen einer als Sammelstelle geeigneten Fläche erschwerte die Koordination der verfügbaren Kräfte.

Unser Urquell besteht darin, helfen zu wollen. Daher erwarten wir, bei Ankunft eine Aufgabe erfüllen zu können.

KBM Dörfler zur „Chaotischen ersten Viertelstunde“

Der Einsatz wurde zunächst in die vier Abschnitte „Brandbekämpfung / Menschenrettung“, „Brandbekämpfung von außen“, „Wasserversorgung“ und „Drohneneinsatz“ unterteilt, letzterer geleitet von der Dispogruppe Drohne. Die Gruppe besteht seit ca. zwei Jahren und kann bei unübersichtlichen Situationen schnell Klarheit über die Gesamtlage verschaffen. Bei dieser Übung wurde sie unter anderem zum Suchen einer vermissten Person eingesetzt – dank der Wärmebild-Kameratechnik an Bord ist die Drohne für diese Aufgabe bestens gerüstet.

Luftaufnahme mit freundlicher Genehmigung der DG Drohne (5:01, 130 MB)

Zur Brandbekämpfung wurde sich neben dem Hydranten-Netzwerks auch der nahegelegenen Aurach bedient. Taktisch richtig, um Redundanz und Wassermasse sicherstellen zu können, führte dies jedoch im weiteren Verlauf der Übung zu einer Komplikation, da ein Öltank durch das Feuer beschädigt wurde und seinen Inhalt in den Bach abgab.

Um Schäden an Umwelt, Personal, Technik und Gebäuden zu verhindern, wurde um 19:19 Uhr im Rahmen eines fünften Einsatzabschnittes eine Ölsperre errichtet, die an der Furt in Mildach vor dem Ansaugen des Wassers zum Abscheiden der Verunreinigung genutzt wurde.

Die Übung wurde um 19:50 Uhr erfolgreich beendet und die aus dem Umkreis zusammengewürfelten Kameraden sammelten sich zur Einsatzkritik.

Das Wort „Einsatzkritik“ meide ich allerdings nach Möglichkeit. Hier soll es nicht darum gehen, etwas schlecht zu machen, sondern in einer Nachbesprechung die Themen hervorzuheben, die wir im Ernstfall erst dank der Fehler bewusst besser machen können. […]

Leider bei vielen Bürgern und Politikern noch nicht angekommen ist, dass es eben nicht selbstverständlich ist, dass Ihr an einem Freitag Abend um 8 Uhr hier seid und nicht wo anders.

KBM Dörfler in der Übungsnachbesprechung

Dörfler bedankte sich daher insbesondere bei A. Lippert, der als 2. Bürgermeister die Gemeinde Kammerstein vertrat. Nach den Ansprachen der übrigen beteiligten Kreisbrandmeister und Kommandanten würdigte dieser wiederum die trotz zweier Corona-Jahre hohe Beteiligung und Bereitschaft der Kameraden und gab im Namen der Gemeinde als Dank den Einsatzkräften ein Vesper im Gasthaus Meermann aus.